„Du brauchst doch einen sicheren Job! Kind du musst was anständiges lernen…, Mit einem abgeschlossenem Studium stehen dir alle Türen offen…, Mach doch lieber eine Ausbildung, dann hast du etwas handfestes.“

Was hört man nicht alles von seinen Eltern, Bekannten, der Familie und Freunden, wenn es um die Berufswahl und die Entscheidung über den weiteren Lebensweg geht.  Plötzlich scheint jeder Experte dafür zu sein, was dich im Leben glücklich machen wird. Jeder weis plötzlich, was dein absoluter Traumjob sein wird. Abgesehen davon, dass die meisten durch die riesengroße Auswahl an Möglichkeiten heutzutage schon genug verwirrt sind, macht das die Entscheidung nicht leichter.

Früher war das so

Wenn ich mit meinen Großeltern über dieses Thema spreche, sagt mein Opa immer: “ Als ich jung war hatte ich die Wahl zwischen Maurer und Schlosser. Da gab es keine große Diskussion, entweder du wurdest Maurer oder eben Schlosser, fertig.“ Zwischen 2 Berufen zu entscheiden fällt bestimmt nicht so schwer, wie die Auswahl aus über 100 verschiedenen Studiengängen, Ausbildungen und anderen Bildungsangeboten, die wir heute auf dem Markt finden.

Die Generation meiner Eltern hat wiederum eine andere Sicht auf die Dinge. “ Du musst schauen was gebraucht wird Kind.“ Ach ja, und sicher sollte der Job auf jeden Fall sein. Am besten man lernt das, was in Zukunft gebraucht wird, dann hat man auch einen sicheren Job. Ganz außen vor gelassen, was einen denn eigentlich interessiert.

Heute läuft das anders

Und damit kommen wir auch schon bei unserer Generation, Generation Y an. Wir sind mit einer ganz anderen Thematik konfrontiert. Wenn ich mit Menschen in meinem Alter über Zukunftsplanung und Karriere spreche wird deutlich, dass wir eine große Auswahl an Möglichkeiten und Chancen haben. Und da kommt plötzlich die Selbstverwirklichung ins Spiel. Vielleicht kennen einige von euch die Bedürfnispyramide von Maslow aus dem Studium oder noch aus der Schule. In den westlichen Ländern unserer Welt muss sich der Großteil unserer Generation keine Gedanken darüber machen, ob es morgen etwas zu essen geben wird. Unsere Grundbedürfnisse sind weitesgehend befriedigt und wir leben oft ein relativ bequemes Leben. Dadurch befinden wir uns in der angenehmen Situation, dass wir und mit Fragen wie: „Wer bin ich? Was kann ich?“ und „Wer möchte ich sein?“ beschäftigen können. Wir richten unseren Blick auf unsere Interessen, Stärken und Vorlieben anstatt auf die Notwendigkeit einer Profession. Denn jeder Mensch möchte glücklich sein. Und der erste große Schritt zu einem erfüllten Leben ist doch, wenn man sein Hobby zum Beruf machen kann, oder nicht? Geld mit etwas zu verdienen, was Spaß macht und uns glücklich macht. Das hört sich doch viel besser an als einen langweiligen 0/8/15 Job zu haben, für den man nicht mal aus dem Bett aufstehen möchte am Morgen.

Maslow Bedürfnispyramide
Neue Möglichkeiten durch Soziale Medien

Social Media hält uns jeden Tag unzählige, ausgewählte Beispiele vor Augen, die genau das geschafft haben, die ihren persönlichen Traum und wahrscheinlich auch den Traum vieler anderer leben.  Soziale Plattformen im Internet eröffnen uns eine ganz neue Welt „der Traumkarrieren“ , mit denen die Generationen vor uns oft gar nichts bis sehr wenig anfangen können.

Jeder von uns ist auf der Suche nach seinem Platz in diesem riesigen, bunten Puzzle von Möglichkeiten, Chancen und Erfolgen. Da kann es schonmal passieren, dass man eine oder auch mehrere Sachen anfängt und plötzlich feststellt, dass einem dieser Beruf gar nicht gefällt. Oder man findet plötzlich etwas neues, was viel besser zu einem passen könnte. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass es nicht leicht ist, einen Beruf und einen Bildungsweg zu finden, der zu einem passt. Wenn man sich auf diese Suche begiebt ist es sicherlich von Vorteil, sich im vorhinein etwas Zeit zu nehmen und erstmal herauszufinden, was man im Leben möchte, was einem wichtig ist und wie man sich seinen späteren Alttag überhaupt so vorstellt. Dann kann man anfangen sich Orientierung in diesem Dschungel aus Möglichkeiten zu verschaffen. Die Berufe, die gar nicht in Frage kommen kann man dann direkt aussortieren und sich auf die Bereiche fokussieren, die diese Voraussetzungen erfüllen.

Schattenseiten

Zwei Sachen möchte ich hier noch anführen. Erstens: Es wird immer etwas geben, was dir keinen Spaß machen wird und wo du durch musst. Auch bei deinem Traumjob wird es Aufgaben geben, die nicht so viel Spaß machen oder die du wirklich ätzend findest, wie zum Beispiel: Steuererklärung schreiben, Personen mit denen du zusammen arbeiten musst oder ein Fach im Studium, welches du für deinen Abschluss belegen musst. Und Zweitens: niemand zwingt dich dein Leben lang in diesem Job zu arbeiten. Wer weis, was dich in 30 Jahren interessiert und mit was du dann dein Geld verdienen möchtest. Weiterbildungen und Quereinstiege sind immer möglich.

Den Traumjob finden

Doch wie finde ich meinen Traumjob, der auch wirklich zu mir passt? Woher weis ich denn, ob eine Ausbildung oder ein Studium besser zu mir passt? Wie lerne ich mich selbst besser kennen? 

Ich kenne einige junge Erwachsene, die erst einmal um die halbe Welt reisen um sich selbst zu finden. Meiner Erfahrung nach, bringt das jedoch die wenigsten weiter. Viel wichtiger ist, dass du dich wirklich damit beschäftigst, was dir im Leben wichtig ist. ( Und das kannst du von überall auf der Welt machen.) Damit möchte ich nicht sagen, dass Reisen keine Vorteile bringt, auch hier kannst du viel lernen und Erfahrungen sammeln. Das ein oder andere Praktikum ist sicherlich auch nicht verkehrt um in Berufe rein zu schnuppern. Bevor du also eine wichtige Entscheidung triffst nimm dir am besten ein bisschen Zeit um über deine Interessen, Stärken und Wünsche zu reflektieren. Um mehr über dich selbst zu erfahren und um herauszufinden, was dich in deinem Leben glücklich macht, was deine Interessen und Stärken sind, habe ich dir ein paar Leitfragen zusammen getragen, die mir auf meinem Weg oft weitergeholfen haben. Diese findest du hier. 

Ich hoffe dieser Beitrag hat dir gefallen und ich konnte dir weiterhelfen. Lass mir gerne einen Kommentar da, wie du zu dem ganzen Thema stehst.

Xenia